Es macht klick
Viele von uns sind daran gewöhnt, schöne Momente auf Fotos festzuhalten – sei es aus dem Urlaub, von einer Familienfeier oder von nahestehenden Menschen. Mit dem immer bereiten Handy in der Tasche ist der Impuls, alles direkt zu knipsen, noch größer geworden. Auch der Impuls, diese Fotos dann gleich elektronisch zu verschicken, nimmt Zeit in Anspruch. An den sinnlichen Eindruck aber erinnert das Foto nicht, und wir selbst versäumen dadurch den Moment, Details, Stimmungen und Persönliches.
Es gibt eine schöne Alternative für einen besonders erholsamen Urlaubstag oder eine entspannte Familienfeier: nicht zu fotografieren.
Die Eindrücke davon dafür „direkt“ aufnehmen, sich ganz dem Beobachten widmen und „innere Fotos“ machen. Es hat eine besondere Wirkung, sich bestimmte Stimmungen und Szenen so gut einzuprägen, dass man diese Bilder in seinem Inneren speichert und immer hervorholen kann – vielleicht an Tagen, wo ich nicht so gut drauf bin oder wenn ich anderen von meinen Erlebnissen erzähle und eine Beschreibung gebe.
Probiere es mal aus:
Merke dir Farben und Formen – aus wie vielen Bergen besteht das Panorama, welche Formen haben die Wolken, welches Grün die Bäume. Wer steht beim Gruppenbild zusammen, was hat Tante Eva an, welche Farben stechen hervor, wer lacht aus vollem Herzen….
Diese Bilder sind in uns mit einem Gefühl hinterlegt – und auch immer verfügbar. Genaues Beobachten entspannt und schärft unsere Sinne zugleich.
Es macht dich vielleicht sogar zu einem besseren Fotografen, wenn du dann mal wieder zur Kamera greifst.
Wie gehst du mit dem Festhalten von Erinnerungen um?
Ich freue mich auf deine Meinung ,
Kerstin
Gute Idee – das Fotografieren zu lassen, vor allem mit dem Dauer-Fotografiermodus und dem Handy.
Ganz anders – die „alte Art“ des Fotografierens. Für mich hinterlässt das Geräusch des „Klicks“ beim Abdrücken einer Kamera ein berauschendes Gefühl…
Beim Fotografieren ist der Moment des Klicks bewusst gewählt – fast heilig. Ich möchte dieses Geräusch und dieses Gefühl nicht missen.
Schöne Idee, manchmal auch ,,innere Fotos“ zu machen.
Trotzdem sind Fotos und Videos für mich schöne Erinnerungen, die ich mir immer wieder gerne anschaue.
Für mich ist das etwas zwiespältig. Ich genieße gerne den Moment, die Stimmung, allerdings halte ich schöne Augenblicke auch gerne mit der Kamera fest. Und ich stelle fest, dass das ansehen der Fotos zu einem späteren Zeitpunkt die erlebten Gefühle in mir wieder wachrufen kann.
Beides hat für mich seine Qualität und Berechtigung, man sollte das mit dem Fotografieren allerdings nicht übertreiben, weil man sonst das Hier und Jetzt verpasst – da gebe ich dir recht!☺️
Das stimmt, mit dem Handy macht man viel zu oft und viel zu viele Photos! Ein Motiv hat man sich früher viel bewusster ausgesucht, als man nur einen 24er oder 36er Film in der Kamera hatte.
Ich nehme deinen Blog mal zum Anlass wieder bewusster darauf zu achten, was ich photographiere.